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Stephan Zilkens
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Guten Tag liebe Leser von Kobels Kunstwoche und unseres Newsletters,
Corona - die Entwicklung seit letzter Woche: Die Zahl der positiv Getesteten stieg weltweit von 2.403.000 Infizierten auf 2.935.500 (+ 532.000) und von 165.227 auf 206.549 Toten (+41.322) weltweit. Damit sinkt der absolute Zuwachs zur Vorwoche, allerdings weiss kein Mensch, was in Afrika wirklich los ist. Die Zahl der Infizierten in Deutschland liegt heute Morgen bei 158.000 nach 145.740 oder plus 12.260 zur Vorwoche, die Schweiz bei 29.100 (+ 1.360) und Österreich bei 15.250 (+ 501). Damit gehen in diesen Ländern die Zahlen erheblich zurück.
Lehrer füllen derzeit die Wartezimmer der niedergelssenen Ärzte, um sich krankschreiben zu lassen. Sie zeigen sich damit nicht solidarisch und wollen keine Helden sein - anders als Kassiererinnen (m/w/d) und Pflegepersonal, die, als man noch gar nichts über das Virus wusste, auf ihrem Posten geblieben sind.
Im regierenden Berlin scheint man mit fortschreitender Krise an bildender Kunst immer weniger interessiert zu sein: Immerhin trat die Staatsminsiterin noch bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises im Fernsehen auf, den sie mit 3 Millionen Euro unterstützt. Bei der am gleichen Tag bekannt gewordenen Entscheidung von Friedrich Christian Flick seine Sammlung aus dem Hamburger Bahnhof abzuziehen trat sie wohl auch schon vorher nicht in Erscheinung. Überhaupt fällt ein gewisses Ungleichgewicht in der Behandlung der Kunstgattungen durch die von Angela Merkel Gestützte auf. Die Unterstützung der freien Künstler sei im wesentlichen Ländersache - Föderlaismus halt. Da fragt man sich, warum das für nationale Kulturbelange auf Bundesebene zuständige Amt eingerichtet wurde. Zum Schlösserbauen alleine bestimmt nicht.
Der Bundesverband Deutscher Galerien hat, nachdem die Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie und das Hotelgewerbe beschlossen wurde, noch einmal einen Vorstoss bei Wirtschaftsminister Altmeier unternommen. Ob es was nützt ist sehr fraglich. Bildende Kunst steht nicht hoch im Kurs bei der Politik. Die Intellektuellen bringen in der Virokratur keine Quoten. Allerdings gibt es Veränderungen in der Wahrnehmung der Unfehlbarkeit der Virologen. Sie beginnen sich zu widersprechen. Auch in der Wissenschaft gibt es keine päbstliche Ordnung.
Alle Welt versucht jetzt das Netz als Plattform zu nutzen. Von uns gibt es Beiträge zum Thema: Kunst im Büro, die man sich unter anderem auf Youtube ansehen kann. Dauert jeweils nur 51 Sekunden und erheitert hoffentlich in diesen Tagen, in denen menschliche Begegnung fehlt.
Am Samstag gab es bei Lehr in Berlin eine Auktion moderner und zeitgenössischer Kunst mit 475 Werken. Geboten wurde im Saal (wohl nur sehr wenige anwesend) und Online. Das meiste liess sich an den Mann (m/w/d) bringen, zum Teil mit sehr guten Ergebnissen, darunter ein großer Förg für 460.000 Euro. Es gibt also noch Käufer. Ein Hoffnungszeichen für die Galerien, die unter sehr erschwerten Bedingungen Kunst wieder zugänglich machen - mit Mundschutz und Abstandsregeln. Die Diskussionen unter lauwarmem aber trinkbaren Wein während der Vernissagen werden noch lange auf sich warten lassen. Jetzt könnte die Hochzeit der Kunstkritiker (m/w/d) in Deutschland, Österreich und der Schweiz anbrechen. Frisch von der Leber weg und nur dem eigenen Koordinatensystem verpflichtet - etwaige Korrekturen durch gemeinsame Auseinandersetzung auf Vernissagen entfallen. Mal sehen ob die Sprache schärfer wird und das Ausgewogenheitsgeseiere vieler Feuilletons einer wirklichen Kunstkritik, die förmlich zum Widerspruch einlädt, weicht.
Museumswärter (m/w/d) und Müllwerker (m/w/d) sollen wohl ein Recht auf Homearbeitsplatz bekommen, wenn es nach Hubertus Heil (SPD), dem Arbeitsminister geht. Ihm reicht die Regelungsflut nicht, mit der Deutsche Unternehmen sich im internationalen Wettbewerb behaupten müssen - er will jetzt auch noch ein Gesetz für das Recht auf Home Arbeitsplatz! Ich bleibe dabei: Menschen mit politischer Macht sollten nach einer Wiederwahl ihre Fähigkeiten in die freie Wirtschaft einbringen und nicht im öffentlich-rechtlichen Sektor. Aber der Wechsel in die Wirtschaft gilt ja für die 4. Gewalt als anrüchig - deshalb gibt es ja Compliance Regeln, die den sofortigen Übertritt als potentielle Mauschelei brandmarken, oder sind das Selbstschutzmassnahmen der politisch Verantwortlichen (m/w/d), um sich dem Praxistest nicht stellen zu müssen?
Hämmer scheinen sich bei Kunstdieben großer Beliebtheit zu erfreuen. Der van Gogh Dieb im Singer- Laren in Laren kam mit einem Moped, früher auch Krad genannt, und einem größeren Hammer mit dem er durch zwei Türen musste. Das ganze dauerte weniger als zwei Minuten. Wiederauffindungssignale sind bisher Mangelware.
Auch wenn jetzt das Rückversicherungstreffen in Monte Carlo abgesagt wurde gehen wir zuversichtlich davon aus, dass das Kunstversicherungsgespräch zum Thema Staats- und Länderhaftung am 20. November während der Art Cologne stattfinden wird. Merken Sie sich den Termin vor. Es belibt spannend.
Kommen Sie mit Optimismus durch die Woche
Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln, Solothurn und Luxembourg