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Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsletter 28. KW 2017

Liebe Freunde von Kobels Kunstwoche und unseres Newsletters,

es war nicht Palmyra oder Bamiyan - nein es war mitten im Schanzenviertel Hamburgs, wo ein kulturloser, pseudopolitischer, krimineller Mob am Wochenende wütete und die Existenz Vieler willkürlich aufs Spiel setzte. Es gibt immer noch solche, die dieses Verhalten versuchen zu rechtfertigen. Zerstörungswut ist aber durch nichts zu rechtfertigen - sie ist Ausdruck absoluter Intoleranz und die wiederum ist der größte Feind unserer Freiheit. 

Diebstähle aus Deutschen Museen fallen in der letzten Zeit auf: Erst eine über 100 KG schwere Goldmünze aus dem Bode Museum in Berlin, nun ein Diadem aus dem badischen Landesmuseum in Karlsruhe. Letzteres war wohl schon im letzten Oktober Opfer des Diebstahls einer Elfenbeinfigur von Leonhard Kern - hoffentlich wurden alle Fälle dem Art Loss Register gemeldet, damit der Handel international gewarnt ist. Gutgläubiger Erwerb scheidet dann in jedem Fall aus. Die Bestände der meisten Museen sind in der Regel nicht versichert. In Berlin war es eine Leihgabe zu einer Ausstellung - damit darf die Versicherungswirtschaft sich beschäftigen.

Diebstahl von Kunst - das unterschätzte Risiko? Wir planen das nächste Kunstversicherungsgespräch im April 2018 anlässlich der Art Cologne rund um diese Fragestellung. Input zu Referenten und Beispiele erwünscht - bitte an info@zilkensfineart.com - danke.

Die Staatsministerin und Vorsitzende der CDU in Berlin hätte ja so gerne Geld gespart. Nationales Kulturgut ist nach dem von ihr durchgepeitschten Gesetz dem freien Markt entzogen und wegen eingeschränkten Marktzuganges wohlfeil - so die an die Enteignungstrategie von Alexander Schalck Golodkowski und der komerziellen Koordinierung der DDR erinnernde Gesetzeslage. Das Haus Hohenzollern hat sich dem jetzt widersetzt und bei Sotheby's in London für insgesamt 6,4 Millionen EUR ein knappes Dutzend Stücke versteigert, darunter einen Hirschpokal der es von einer Taxe von 250 TEUR auf 2,6 Mio. EUR brachte. Würde das KGSG Fair Market Value zulassen, hätte die Versteigerung auch in Deutschland stattfinden können - kombiniert mit einem Vorkaufsrecht des Staates zum festgestellten Marktwert. So gibt es leider nichts, höchstens Verunsicherung beim Erwerber, wenn das Stück für eine Ausstellung in Deutschland ausgeliehen werden sollte. 

Letzte Anekdote - zu hören auf der Mitgliederversammlung des BVDG: Die Sammlung Gurlitt kann zur Zeit die Reise nach Bern nicht antreten, weil noch nicht feststeht, ob einige Objekte nicht auf die Liste nationalen Kulturgutes zu setzen sind.  Ein berühmter, mäzenatisch veranlagter Rechtsanwalt aus Berlin hat versprochen in unregelmäßigen Abständen weitere Kuriosa rund um das KGSG zu liefern, damit uns allen der Sommer nicht langweilig wird.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen beschwingten Start in die Woche

Ihr

Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH.

 

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung