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Stephan Zilkens
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Guten Tag liebe Leser von Kobels Kunstwoche und unseres Newsletters,
noch einmal Schwein gehabt? Die amerikanisch - iranischen Konflikte scheinen deeskaliert und trotzdem mussten fast 200 Menschen sterben, die damit überhaupt nichts zu tun hatten. Versicherungstechnisch übrigens ein heisses Thema im Nachgang. Welcher Versicherer muss zahlen? Das Kriegsrisiko der Maschine war wohl bei Tokio Marine Kiln versichert, für deren Deckung es normalerweise eines offiziellen Kriegszustandes bedarf. Der setzt eine Kriegserklärung voraus, die es nicht gab. Die Tragödie ist im Übrigen kein Einzelfall, im Jahr 1988 hatte ein US-Lenkraketenkreuzer, ebenfalls während militärischer Spannungen, einen iranischen Airbus mit 290 Zivilisten an Bord über dem Persischen Golf abgeschossen, wie Versicherungswirtschaft-heute schreibt.
Der Versicherungsmonitor berichtete am Dienstag letzter Woche sehr umfangreich zum Thema Kunstversicherung. Zum einen wird immer mehr unter dem Begriff Kunst zusammengefasst (alles was gesammelt werden kann oder Liebhaberwerte hat) zum anderen sinkt das Prämien-/Haftungsverhältnis immer weiter und erhöht die Ruinwahrscheinlichkeit für die Versicherer. In der Preisspirale scheint man am Boden angekommen.
In Deutschland begann der Kunstmarkt mit dem Rundgang durch die Leipziger Spinnerei - Stefan Kobel war dort - am anderen Ende der Welt geht es am Donnerstag mit der Art Taipeh Dangdai dann richtig los. Manche Galerien nehmen mittlerweile an mehr als 15 Messen im Jahr teil. Die Diskussion über den ökologischen Fußabdruck geht los. Klar gibt es Messenomaden, aber man stelle sich vor diejenigen, die jeweils lokal auf die Messen gehen und Werke von Galerien aus 50 Ländern sehen machen sich geschlossen auf den Weg und suchen die Galerien an ihren jeweiligen Orten auf ... . Zwischenzeitlich steht wohl auch fest, dass der CO² Ausstoß der Textilindustrie höher ist, als der gesamte CO² Ausstoß von Flug- und Schiffsverkehr weltweit zusammen. Es wird immer schwieriger in einer zunehmend sich monokausal gebenden Welt komplexen Themen Gehör zu verschaffen.
So auch in Frankreich, wo sich einige Gewerkschaften der Tatsache verweigern, dass Menschen immer älter werden und Rentensysteme das berücksichtigen müssen. Aber Paris hat sich auf den Mangel eingestellt. In vielen Vierteln merkt man nichts, wenn man zu Besuch ist. Ausstellungen, wie die eher nicht so gelungene Leonardo Show im Louvre, sind rappelvoll und man tritt sich vor den Vitrinen auf die Füße ohne was zu sehen.
Christian Mueller, noch bis vor kurzem im Vorstand der AXA ART Versicherung AG ist für den Mutterkonzern nach Frankreich zurückgekehrt. Die Bestände der Gesellschaft sollen auf die XL SE in Dublin verschmolzen worden sein. In Deutschland wurde bisher kein Kunde darüber offiziell informiert. Aber der Wettbewerb ist anständig - keiner hat sich angeboten das Widerspruchsrecht der Kunden, das mit einem Sonderkündigungsrecht verbunden sein dürfte, mit einem 1:1 minus 5% Angebot zu nutzen. So gehen kleine Kommunikationsdesaster noch einmal glimpflich aus.
Für die zweite volle Woche des Jahres wünsche ich Ihnen Kraft und Vergnügen an allen Dingen, die Sie unternehmen.
Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln, Solothurn und Luxembourg