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Stephan Zilkens
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Liebe Freunde von Kobels Kunstwoche und unseres Newsletters,
seit einem Jahr ist das Kulturgutschutzgesetz in Kraft. Der Antikenhandel ist in Deutschland nicht mehr existent, auch der Handel mit Münzen leidet wie die ganze Branche, die es in Deutschland gerade mal auf 2 Milliarden EUR Umsatz bringt. Weltweit sind es zwischen 42 und 53 Milliarden, je nachdem wer rechnet - Handel mit Kunst zur Finanzierung des Terrors findet nicht wirklich statt. Die Staatsministerin und CDU Vorsitzende von Berlin rechnet sich ihre Großtat schön - frei nach der Devise "ich glaube nur der Statistik, die ich selbst erstellt habe" und danach ist die Zahl der Ausfuhrgenehmigungen unter 1.000 in einem Jahr. Verwaltungstechnisch richtig gezählt, aber hinter einem Verfahren verstecken sich mehrere Kunstwerke. Es kommt also auf den Faktor an. Bei Kobel diesmal nichts dazu aber zu Merkwürdigkeiten, die sich die spanische Regierung in Sachen Kulturschutz erlaubt. Erinnert irgendwie an Franco ... .
Derweil phantasiert KPMG laut Versicherungswirtschaft heute mit Umsatzerwartungen in der Cyberversicherung von 15 Milliarden Euro in Deutschland in 20 Jahren - Ein sehr gewagter Blick in die Glaskugel, wenn man bedenkt, dass der gesamte Schaden und Unfall Bereich (einschließlich Kraftfahrt) zur Zeit bei 66 Milliarden Euro steht und sich nur mühsam von der Stelle bewegt. Wenn die Schadenpotentiale so sind, wie wiederum andere rechnen, werden sie zum größten Ruinpotential für Versicherer - und da werden auch Rückversicherer vorsichtig.
Der Respekt gegenüber Kunst im öffentlichen Raum scheint abzunehmen. In Münster gibt es jetzt schon 4 Fälle von Vandalismus und Beschaffungskriminalität in Zusammenhang mit der Skulpturenausstellung. Das liegt auch z.T. an der Konzeption der Kunstwerke, die nicht mehr ohne elektronische Bauteile und Computersteuerung auskommen. Das Werk an sich bleibt erhalten (es gibt einen Stick), die Medien, über die sich die Werke vermitteln, müssen erneuert werden.
In der Augustausgabe der Weltkunst gibt es einiges Lesenswerte (passt zum Sommer): Annegret Ehrhard schreibt über die Wirkung von Monopolisten, die eine Schneise der Verwüstung durch den Markt pflügen; Lisa Zeitz berichtet über die alten Männer und das Meer und bezieht sich auf Maler die in den 50gern auf Ischia gelebt haben, wie Bargheer und Werner Gilles, den sie Walter nennt; Erika Eschebach widmet sich am Beispiel eines Schiffspokals aus dem 17.Jh. der Problematik der Provenienzforschung - Cornelius Gurlitt, der Großvater, kommt gut dabei weg.
Den Fachkollegen aus dem Verband deutscher Kunsthistoriker legen wir einmal mehr die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung ans Herz. Das betrifft insbesondere diejenigen, die sich zu Echtheit und Werten von Kunstgegenständen äussern oder in anderer Art beratend tätig werden. Unsere Frau Haffmann berät sie gern.
Die Teilnehmerliste der Istanbul Contempory (übrigens paralell zur Art Berlin) vom 14. - 16. September steht und liest sich ziemlich lokal - immerhin 3 - 4 Berliner Galerien sind dabei. Die Zurückhaltung kann man verstehen, wenn man bedenkt wie leicht man in dem Land derzeit seine Freiheit verlieren kann. Und manche Kunst ist totalitär Herrschenden ein Dorn im Auge.
Und dann feiern wir noch Emil Noldes 150sten Geburtstag. Dazu gibt es 10 Ausstellungen in der Republik von Flensburg bis Bernried.
Eine beschwingte Sommerwoche und denen die in den Ferien sind : Gute Erholung
wünscht Ihnen
Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH