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Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsletter 4. KW 2021

Guten Tag liebe Leser von Kobels Kunstwoche und unseres Newsletters,

In Deutschland wurde vor einem Jahr der erste Coronafall bei Webasto festgestellt und wir haben hier über die BRAFA und die Cultura Suisse berichtet und konnten vermelden, dass die AXA ART seit dem 31.12.2019 nicht mehr existiert und in der XL Insurance Company of Europe aufgegangen ist. - und heute? Keine Messen in absehbarer Zeit, es sei dann man macht sich im März nach Dubai auf. Da soll kurz nach den Iden am 16. eine Messe eröffnet werden. Ob im Mai zu Pfingsten dann in Hong Kong die dortige Art Basel stattgefunden hat wissen die Götter, die auch über die im April geplante Art Cologne wachen.

Die Dauerthemen heissen heute: R-Wert, Inzidenz, temporäre Grundrechtseinschränkungen, Datenschutz als heilige Kuh (zumindest in Deutschland), Impfstoffengpass und ein bisschen Aufatmen, weil der erste blonde Volksverhetzer die Bühne schmollend verlassen hat, um in Florida irgendetwas auszubrüten. Sein Nachfolger hat im Oval Office schon umdekoriert. Statt Andrew Jackson hängt jetzt Benjamin Franklin an einem prominenten Platz und Büsten von Martin Luther King und Cesar Chavez passen jetzt auf die Familienphotos auf dem Sideboard auf.

Ende der Woche soll das Portrait eines Mannes von Botticelli 80 Millionen USD auf einer Auktion bei Sotheby's in New York erreichen. Hohe Erwartungen an einen alten Meister so früh im Jahr und Zeichen dafür, dass der Kunstmarkt lebt, obwohl vielerorts die Museen weiterhin geschlossen sind. Die Staatsministerin (die für Kultur in Deutschland, nicht die für dasselbe im Ausland (gibt es die überhaupt noch?)) möchte noch weitere Mittel für die Kultur aus dem Bundshaushalt loseisen. Wir drücken ihr die Daumen auch wenn zwischen loseisen und verteilen wohl ziemliche Hindernisse zu überwinden sind. Bei den Betroffenen kommt so gut wie nichts an. Da muss irgendwo ein Verdampfer stehen.

In Brüssel hat vergangene Woche ein Museum gebrannt: das BOZAR - über 100 Feuerwehrleute (m/w/d) haben beim Löschen geholfen. Die Kunst hat Schwein gehabt - ihr ist nichts passiert, weder durch Feuer, noch durch Rauch, noch durch Löschwasser. Es kommt immer darauf an, wo genau es brennt. Die Versicherungswirtschaft wird für den Gebäudeschaden leisten. Das führt uns direkt zum Thema des nächsten Kunstversicherungsgesprächs, dass vermutlich am 16. April in Köln stattfindet: "Risikomanagement im Kulturbetrieb" ist die Headline und schließt das ganze Spektrum von Aufbau bis Zumachen ein. Letzteres betrifft die verschiedenen Formen der Betriebsunterbrechung, die im Kulturbereich so gut wie nie thematisiert werden. Die Filmleute (d/w/m) können das schon eher, denn sie sind in der Regel komerziell ausgerichtet und haben Produzenten, die etwas verdienen wollen. Daher gibt es neben den Ausfallversicherungen wegen schlechten Wetters auch solche, die den Ausfall von Schauspielern abdecken. Auch Fertigstellungsgarantien sind in dem Sektor üblich. Man stelle sich mal ein öffentliches Bauvorhaben eines Museums vor, dass einen Completion Bond wünscht - Beim jüdischen Museum in Köln (ohne nennenswerten Sammlungsbestand aber mit viel Ambition) werden die Kosten bereits jetzt um 50% überschritten - am Ende werden es 100% sein, wenn wir Glück haben. Das Phänomen ist ja nicht unbekannt in Deutschland. Completion Bond wäre vielleicht ein Heilmittel - der prüft zunächst die komplette Planung und Kostenrechnung auf Plausibilität, schreibt die verbindlich vor, kontrolliert die Einhaltung und übernimmt, wenn es schief zu gehen droht, das Management. So ist mancher Film im Rahmen seines Budgets sogar mit einem ordentlichen Ergebnis fertiggestellt worden.

In 6 "gelben Regionen" Italiens dürfen die Museen wieder öffnen! Uffizien und Pompei können besichtigt werden - obwohl die Restaurants weiter geschlossen sind. Die Verantwortung übernimmt Dario Franceschini, der Minister für Kultur und Tourismus. Österreich hat Tourismus dem Landwirtschaftsministerium angehängt, in der Schweiz ist es Teil des Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung und in Deutschland kümmert sich der Wirtschaftsminister darum, der sein Amt tapfer ohne jede Inspiration und Impulswillen verwaltet. Tourismus findet auch eher auf Staatssekretärsebene statt.

Bleiben wir trotzdem optimistisch - irgendwann können wir Kunst auch mal wieder live erleben. Solange muss sich Bernie Sanders dann in jedes Kunstwerk setzen ...

Wir wünschen Ihnen eine Woche voller Heiterkeit und Ideen

Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln, Solothurn und Luxembourg

 

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung