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Stephan Zilkens
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Guten Tag liebe Leser von Kobels Kunstwoche und unseres Newsletters,
Kunst in Museen gilt als echt und bei den älteren Werken höchstens als falsch zugeschrieben. Mancher Kunsthistoriker (d/w/m) der sich mit Kunst vor 1900 beschäftigt musste schon die Erfahrung machen, dass zu strenge Kriterien der Zuschreibung zu Hausverboten in Museen geführt haben. Bei so manchem Tizian, Rubens oder Rembrandt in musealen Sammlungen sind Zweifel durchaus angebracht. Aber nicht jedes Haus möchte die Abschreibung durch Transparenz auch noch fördern. Nicht so das Museum Ludwig in Köln, das Dank seines Namensgebers über eine große Sammlung russischer Avantgarde verfügt. Selbstkritisch setzt sich das Museum jetzt in einer Ausstellung "Original und Fälschung" mit ihr auseinander und erntet großes Lob. Selbst die New York Times berichtet darüber.
Anders dagegen in Nuits-Saint-Georges, einem Ort, der normalerweise nur Weinkennern was sagt. Dort stellt eine Galerie 35 Zeichnungen von Basquiat zum Verkauf. Und ob das Papier auf dem sie entstanden jemals mit Basquiat in Berührung gekommen ist, wird von einigen Experten bezweifelt. Sie stammen wohl von Danny Rosen, einem Schauspieler, von dem Basquiat ein Portrait gemacht hat. Eine unabhängige Institution, die die Werke letztlich als echt oder falsch klassifiziert gibt es nicht (mehr). Was bleibt ist das sichere Gespür des Sammlers (w/d/m) für Qualität als Kriterium - und für die Versicherer das Problem, dass sie Dinge versichern bei denen sie erst im Schadenfall feststellen können ob sie echt und damit werthaltig sind oder nicht. Noch größer wird das Problem, wenn die Werke in einem Feuer untergehen. Mancher Graumarktier (m/w/d) glaubt ja noch immer, dass eine Versicherungspolice von einem namhaften Kunstversicherer als Echtheitsnachweis angesehen werden kann. Nur so richtig namhaft ist da nach dem Verschwinden von Nordstern und seiner Rechtsnachfolgerin Axa Art nichts mehr.
Schadenbearbeitung in der Kraftfahrtversicherung kann wegen der großen Zahl gleichgelagerter Fälle ziemlich weit vereinheitlicht werden - die Sachlage ist in der Regel klar. Daher sind die Risikoträger dazu übergegangen die Kunden nicht mehr einzelnen Sachbearbeitern zuzuordnen, sondern die Fälle nach Eingang zu behandeln. Möchte jemand persönlichen Kontakt landet man im Call Center bei netten Menschen allerlei Geschlechts und wird in der Regel freundlich jedesmal von jemand anderem zum gleichen Fall bedient. Das reduziert Kosten. In der Kunstversicherung organisieren sich jetzt auch einige Gesellschaften so. Nur hier ist das ganze komplexer und individueller und wahnsinnig mühselig, wenn man jedes mal die Akte in ihren Details einem neuen menschlichen Wesen erzählen muss, das versichererseits das Glück hatte vom telefonischen Zufallgenerator der Gesellschaft für die Fragen des Bittstellers (weiland Kunde) ausgesucht worden zu sein. Bevor sie sich darüber ärgern kommen Sie zu unseresgleichen - da sind Sie immer noch Kunde.
Das Kunstversicherungsgespräch zum Thema Staatshaftung wird in diesem Jahr hybrid stattfinden, haben wir mit der Art Cologne verabredet. Interessierte können sich mit einem Code am häuslichen Bildschirm (vermutlich über Youtube oder den Lifestream der Art Cologne) anmelden und die Diskussion verfolgen. Fragen werden über den Chat gesammelt und in die Diskussion eingebracht. Also halten Sie sich am Freitag, den 20. November zwischen 10.00 und 12.30 Uhr den Kalender frei. Weietere Informationen folgen hier in Kürze.
Der große Edward Hopper hat mal ganz klein angefangen - hat jetzt ein Mitarbeiter am Cortauld Institute herausgefunden. Die ganz frühen Werke sind Kopien aus Mallehrbüchern und gar nicht eigenständig - na sowas.
Allen eine heitere Woche in schwierigen Zeiten
Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln, Solothurn und Luxembourg