Newsletter 41.KW 2019
Guten Morgen liebe Leser von Kobels Kunstwoche und unseres Newsletters,
nur 54.5% der 10,7 Millionen wahlberechtigten Portugiesen sind gestern zur Wahl gegangen und haben mit 36,6% für die bisher und wohl auch zukünftig regierenden Sozialisten gestimmt.
Am vergangenen Freitag war Mitgliederversammlung des Kunstsammler e.V. in Berlin. Der alte Vorstand ist auch der neue und genug zu tun gibt es auch in Zeiten der Validierung des KGSG, herannahender neuer Geldwäschegesetze, neuer Raubkunstregeln und der EU-Einfuhr Verordnung. Getrieben wird das ganze wohl von einer Moralisierung des Rechts wie Thoms E. Schmidt von der Zeit ausführte. Sein Artikel zu Kunstmarkt und Globalkultur im Merkur ist lesenswert.
Das Problem ensteht da, wo ein Widerspruch zwischen geltendem Recht und Moral konstruiert wird. Es entsteht "Soft-Law" einer Haltung, die Gesetzescharakter beansprucht ohne durch die Parlamente legitimiert zu sein. Dazu gehört der Versuch Privatpersonen zur Provenienzforschung zu zwingen. Kommissionen, wie die beratende, erklären schlichtweg alle Verkäufe aus jüdischem Besitz ab 1933 für unrechtmäßig, da automatisch verfolgungsbedingt. In der Konsequenz müssen private Leihgeber bei öffentlichen Ausstellungen, die Kunst vor 1945 zeigen besonders auf der Hut sein. Beschlagnahme droht und in der Regel sind die wirtschaftlichen Folgen im Rahmen von Ausstellungsversicherungen nicht versichert.
Auch bei der neuen EU-Kommission wird Kultur nicht an einem Kommissar (m/w/d) festgemacht. Auf EU-Ebene ist das Thema wohl Fehlanzeige. Dabei werden die gemeinsamen Werte - und damit auch die kulturellen - in Sonntagsreden immer gern beschworen.
Stefan Kobel hat wieder viel zusammengetragen zur Frieze, zur Kunst als Investment und zu einem Affenbild, dass durch seinen Preis nicht automatisch zur großen Kunst wird.
Ich wünsche ihnen einen kraftvollen Start in die Woche.
Ihr
Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln, Solothurn und Luxembourg
