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Stephan Zilkens
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Guten Morgen liebe Leser von Kobels Kunstwoche und unseres Newsletters,
Europa geht es gerade gar nicht gut. Nicht nur, dass es seit drei Jahren brexitelt sondern auch weil sich immer mehr nationalistische Tendenzen mit gestrigen Ideen bei Wahlen durchsetzen. In Polen war das gestern auch nicht anders. Der rösige Reparationsgnom darf weiter sein Gift gegen Deutschland verspritzen. Trotz Nato und anderer Schutzversprechen. Die lösen sich aber langsam in Luft auf - Erdogan sei Dank. Der Überfall auf Syrien aus angeblich innenpolitisch motivierten Sicherheitsgründen erinnert irgendwie an den Überfall auf die Krim durch Russland- nur das im Falle der Türkei die USA durch aktiven Verrat ihrer bisherigen Bündnispartner den Weg frei gemacht haben. Das lässt letztlich auf die Verlässlichkeit im Bündnis schließen und das sieht dann alles nicht mehr so angenehm aus.
Wie schön, dass es in der Assekuranz fast normal zugeht. Die Industrieversicherer verhalten sich wie 1999/2000, nur dass diesmal bisher kein Kartellverfahren angeregt wurde. Viele Risiken sind für die Ersatzkapitalgeber nicht mehr zeichnungswürdig, was bedeutet, dass die, die bleiben drastisch höhere Preise verlangen können. Bis zu 100% hört man. Die Reaktion der Industrie wird nicht lange auf sich warten lassen. Anfang des 20sten Jahrhunderts war das Verhalten Grund für die Gründung von Robert Gerlings Versicherungsbüro.
In der Kunstversicherung ist das noch nicht angekommen, obwohl Kapazitäten weniger werden und bei den Kalkulationen genauer hingeschaut wird. Dr. Hans-Jürgen Kronauer verlässt die AXA ART (oder heisst das jetzt AXA XL Art & Lifstyle, a company of Axa Group oder gibt es etwa noch die AXA Art Versicherung AG?, na egal auch da soll im November von den Gewerkschaften eine Klärung zugelassen werden) mit unbekanntem Ziel. Mit 62 will er es noch einmal bei einem anderen Versicherer versuchen. Wir wünschen ihm dazu alles Gute und wenn klar ist, wer der Glückliche ist, zu dem er geht, werden wir berichten. Einer geht zwei kommen: Valeska von Bonin verstärkt das Team der unklaren Gesellschaft im Rheinland und Jan Bansemer wird im Norden für die AXA Art aktiv werden. Beide bringen langjährige Erfahrungen in dem Sektor mit und beide sind Kunsthistoriker (m/w/d). Auch Ihnen alles Gute und viel Erfolg in der neuen Aufgabe. Und Ende November wissen dann auch die Kunden, was aus der AXA Art in Deutschland wird, hofft man wenigstens.
Heute findet in Monaco Deloitte's 12. Art and Finance Konferenz statt. Es geht neben der Präsentation des neuen Art and Finance reports unter anderem um Kunst auf Jachten und Risikoreduzierung durch Technologie bei Kunstsammlungen.
Auch heute bei Karl&Faber in München: "Fair und Gerecht? Restitution und Provenienz im Kunstmarkt" Eine Tagung die die Interessengemeinschaft des Deutschen Kunsthandels ausrichtet.
Zum steuerlichen Ungleichgewicht des Kunsthadels in Europa auch vor dem Hintergrund des nahenden Brexit ein langes Interview in der Welt mit Henrik Hanstein vom Kunsthaus Lempertz über das Stefan Kobel berichtet.
Salvator Mundi von Leonardo (wir erinnern das 450 Millionen Dollar Bild) ist nach Ansicht von Jacques Franck von Salafi und Boltraffio gemalt - wie sie kennen beide nicht? Kein Wunder 99% aller Kunsthistoriker (m/w/d) bisher auch nicht. Zum Glück weiss keiner wo das Bild gerade steckt. Versicherungstechnisch ist ein solcher Zuschreibungsstreit mehr als schwierig, wenn es um die Regulierung und damit um die richtige Bemessung des Marktwertes geht. London sah das zuweilen locker - für den Gegenwert wurde Prämie bezahlt, also diskutiere man das nicht - ansatzweise bleibt allerdings das Prinzip Reales auf Basis realer Werte zu versichern auf der Strecke.
Ich wünsche ihnen trotzdem einen dynamischen Start in die Woche.
Ihr
Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln, Solothurn und Luxembourg