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Stephan Zilkens
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Guten Tag liebe Leser von Kobels Kunstwoche und unseres Newsletters,
es war ja zu erwarten - die Verlängerung des freudlosen Lebens bis mindestens zum 20.12. . Andere Länder in Europa entschärfen dagegen ihre Maßnahmen. So darf man ab dieser Wochen in Irland, Belgien, Frankreich und Italien wieder in "normale" Geschäfte gehen. D.h. die Galerien haben wieder geöffnet (unter strengen Auflagen). In manchen Ländern darf man sich nur im 5 km Radius ums eigene Heim bewegen und muss noch eine Bescheinigung bei sich führen. Also - so richtig locker ist das alles nicht. Es entspricht in etwa dem, was in Deutschland aktuell die Regel ist. Gleichzeitig hören wir, das kommende Weihnachtsfest werde das härteste nach dem 2. Weltkrieg. Da merkt man, dass der schon 75 Jahre vorbei ist und kaum noch einer lebt, der die Nachkriegszeit in Erinnerung hat. Telefon für jeden, Internet, Lieferdienste, Fernsehen mit 100 Programmen, Streaming Dienste, Zoom und Konsorten ... - wo ist da die Härte? Vermutlich fühlt sich unser narzisstisches Befindlichkeitstheater in einem Störfeld, dem man nicht ausweichen kann. Ja und das ist dann hart !?
In wenigen Tagen starten wieder ein paar OVRs - es hat etwas gedauert bis ich die Buchstaben zusammen hatte. Die bisherige Erfahrung mit Online Viewing Rooms ist eher medioker. Die virtuellen Räume sind blutleer, die Werke entfalten keine Aura, die Bilder ruckeln und vermutlich sitzen an zig Stellen in der Welt Programmierer, die für ihr Unternehmen gerade die beste Lösung basteln. Manchmal hilft der Blick über den Zaun: Auch Produktionsunternehmen müssen ihre optisch basierten Waren unter die Leute bringen. AS Creation, ein Tapetenhersteller aus Gummersbach, hat das sehr ansprechend hinbekommen. Neugierige können sich hier überzeugen. Der Vorteil, die Waren sind im Präsentationsraum, die Musterbücher allerdings nicht. Man könnte ja vielleicht eine Messe komplett aufbauen - Messegesellschaft, Spediteure und Messebauer würden sich freuen - und dann optisch dreidimensional im Netz umsetzen. Es fehlt immer noch das live Erlebnis, geschenkt, aber es wäre mehr Leben drin.
Neben virtuellen Messen gehen auch die Auktionen in den Jahresendspurt. Hong Kong hat London als zweitwichtigsten Auktionsmarkt für zeitgenössische Kunst überholt, wie Arttactic herausgefunden hat. New York steht immer noch an der Spitze. Auch in Deutschland finden in den nächsten Tagen Auktionen statt. Highlight dürfte die Versteigerung eines Werkes von Georges de la Tour bei Lempertz werden, dass aus der Sammlung Bischoff stammt. Trotz Kulturgutschutzgesetz ist es gelungen diese hochkarätige Sammlung alter Meister für ein Deutsches Auktionshaus zu sichern. Man darf auf das Ergebnis gespannt sein, es könnte der höchste Zuschlag werden, der je in Deutschland erfolgte und wäre dann ein Mutmacher für die ganze Branche.
Die Industrie- und Gebäudeversicherungen werden saniert - und das mitten in der Krise aus der trotz staatlicher Hilfen viele Unternehmen nicht lebend herauskommen werden, wie die Bundesbank (es gibt sie noch) vermutet. Der Teillockdown trifft eben auch einen Rattenschwanz von Zulieferern, die Sportbetriebe und die Gastronomie beliefern. Von den Konsequenzen aus dem Siegeszug der Radfahrer in Großstädten ganz zu schweigen.
In Frankreich dürfen ab 15.Dezember die Museen wieder öffnen - kulturelle Bildung wird wieder einen Spalt geöffnet - Hoffnung keimt, das richtige Gefühl in der Adventszeit in der man bekanntlich auf die Ankunft Christi wartet.
Wir wünschen allen eine gute Woche und nutzen Sie die Zeit in denen Galerien und Auktionshäuser offen sind - bleiben Sie gesund und uns gewogen
Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln, Solothurn und Luxembourg