Zilkens Newsblog

Newsletter 5. KW 2021

Guten Tag liebe Leser von Kobels Kunstwoche und unseres Newsletters,

vor einem Jahr vollzog sich formal der Austritt Englands aus der EU, vor einem Monat faktisch. Es war Anfang Februar 2020 noch nicht klar, ob die Art Basel in Hong Kong im März 2020 stattfinden würde oder nicht. So richtig ernst nehmen wollte man Corona auch nicht - es war alles noch sehr weit weg und wirkte wie eine lokale Grippewelle in China. 1 Jahr später wagt keiner mehr im deutschsprachigen Raum vorherzusagen, wann die Beschränkungen enden. 2022 sollen wir es geschafft haben - meint Jens Spahn. So locker, wie Thüringen die Landtagswahlen verschoben hat (kein Aufschrei wegen der temporären Ausschaltung des Souveräns), wird das wohl bei der Bundestagswahl im November noch nicht gehen. Aber die Mutanten in Verbindung mit dem schleppenden Anlauf der Impfaktion werden es möglicherweise richten. An der Aufhebung der Schuldenbremse arbeiten Merkels Dicke ja schon.

In Myanmar (Burma) hat das Militär die Macht übernommen - leider schon wieder muss man sagen, denn mehr als 80% der Bevölkerung hatten im November die NLD von Aung San Suu Kyi gewählt. Letztere wurde mal wieder verhaftet. In diesem Land herrscht die Militärgesellschaft über die zivile.

Sie müssen zum Friseur? - Nichts leichter als das, fahren Sie nach Luxembourg, da haben sogar die Museen geöffnet. Frankreich hingegen hat seine Grenzen für Einreisen außerhalb Europas dicht gemacht. Auf die Frage ob Großbritannien zu Europa gehöre kam von offizieller Seite: Le Royaume Uni n'en fais pas partie! - Arme Geographielehrer (m/w/d)- wie definieren wir denn jetzt Europa?

Auch wenn hier weder die privaten, noch die öffentlichen Museen öffnen dürfen (und kein politisch Verantwortlicher (m/w/d) sich traut, das laut zu fordern) gibt es doch Hoffnungsstreifen! Immerhin suchen sie Nachwuchs, wie das Beispiel des Research Center Sanssouci zeigt, das zum 1.3.2021 einen wissenschaftlichen Volontär (m/w/d) sucht (die Bewerbungsfrist endet am kommenden Freitag!). Auch das Clemens Sels Museum in Neuss sucht eine wissenschaftliche Hilfskraft - Bewerbungsfrist bis 21. Februar. Die AXA XL sucht für ihre Standorte in Köln, München und Hamburg über die Homepage des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker Praktikanten (m/w/d), die sich nicht nur auf die Versicherung von Museen konzentrieren sollen.

In Zürich sieht man der Wiedereröffnug des Kunsthauses entgegen, dass einen großen Teil seiner zukünftigen Dauerausstellung dem aus Deutschland stammenden und seit 1924 in Winterthur ansässigen Waffenproduzenten Emil Georg Bührle verdankt. Darüber berichtet das Art Newspaper vom 27.1. 21 durchaus kritisch, weil die dazu gehörige Provenienzforschung nicht objektiv sei, wie 2100 Unterzeichner einer entsprechenden Petition meinen. In jedem Fall wird die neue Präsentation den historischen Kontext auch der Erwerbung einzelner Werke durch Bührle aufarbeiten.

Reisen macht im Moment keinen Spass wenn man die leergeräumten Flughäfen nutzen muss und Abends im Hotel nur auf dem Zimmer sein selbst mitgebrachtes essen darf. Selbst die Minibar ist leer! Es vermittelt aber auch einen Eindruck, warum immer mehr Journalisten, Politiker und Verwaltungsmenschen unreflektiert von der "Zivilgesellschaft" sprechen. Auf den Flügen nach Berlin sitzen sie und kommunizieren weihrauchschwenkend nur unter sich. In einer Demokratie ist jeder Teil der Gesellschaft. Die Unterteilung in Zivil-, Politik- und Verwaltungs- bis hin zur Militärgesellschaft beschreibt etwas zutiefst Undemokratisches und Kastenhaftes. Die Zivilgesellschaft gibt die Mittel zum Zweck der Selbsterhaltung der übrigen sich besonders fühlenden Gesellschaften. Im preussischen Obrigkeitsstaat mag ja so etwas angegangen sein. Allerdings ist in den bundesdeutschen Parlamenten, die Militär und Verwaltung im Auftrag des Souveräns kontrollieren sollen, nicht wirklich festzustellen, dass die auf Zeit gewählten Mitglieder sich gerne wieder in ein normales Berufsleben integrieren. Wolfgang Schäuble, als Beispiel, feiert demnächst 50 Jahre Bundestagsabgeordneter und will bei der nächsten Wahl noch einmal antreten. Es gibt Guinness Rekorde auf die man besser verzichten sollte.

Schauen wir nach vorn - Die Art Cologne mal wieder verschoben - und damit auch das 10. Kölner Kunstversicherungsgespräch. Geplant ist jetzt der 19. November und es gibt uns etwas Luft in der Vorbereitung. Die Art Dubai soll im März stattfinden sowie die Art Basel in Hong Kong im Mai. Verschiebung der Märkte? Wir wollen dabei sein und haben schon einmal Flüge gebucht. Ob es dann tatsächlich klappt hängt an den Quarantänebedingungen. Für die Aussteller ist das deutlich schwerer zu planen, denn Sie müssen die Werke physisch vor Ort präsentieren können - und das braucht Vorlauf und Planungssicherheit. Die soll es ja spätestens ab 2022 wieder geben (siehe oben)

Wir wünschen Ihnen eine Woche voller Zuversicht und Ideen

Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Köln, Solothurn und Luxembourg