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Stephan Zilkens
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Guten Morgen liebe Leser von Kobels Kunstwoche und unseres Newsletters,
Die Bahngewerkschaft zwingt dem Land wieder einmal die Lehre vom Stillstand auf. Es liegen nur 0,8 Punkte zwischen schon nicht berechtigten 6,7% und geforderten 7,5% Lohnerhöhung bei längerer Laufzeit - man kann Disruption auch herbeistreiken. Wer einmal Uber Life erlebt hat will in den USA nie wieder TAXI fahren - die Fahrer (m/w) werden allerdings ausgebeutet (50% des Fahrpreises an Uber) und was Uber mit den Daten und Informationen über die Fahrgäste macht, will man in Europa gar nicht wissen - DSGVO ein Treppenwitz Europäischer Einfalt.
Viele Berichte über die Art Basel Miami Beach letzte Woche werden bei Stefan Kobel zitiert. Interssant, daß die 14 weiteren Messen im Deutschen Blätterwald nur wenig Beachtung finden. Im Verhältnis zur Art Basel waren in den anderen Messen Deutsche Galerien auch eher kaum vertreten. Selbst die zum 38. Mal stattfindende Art Miami - natürlich im Zelt - hatte nur 5 Deutsche Aussteller. Aber Miami Art Week ist vermutlich die größte Ansammlung zeitgenössischer Galerien (ca. 2.000 aus allen Teilen der Welt), die man gleichzeitig sehen kann und die räumliche, preisliche und qulitative Spreizung sind enorm. Von 100 USD bis 50.000.000 USD ist alles im Angebot und findet Käufer. So manches Deutsches Zoon Politikon (m/w - wie gendergerecht verdreht darf es noch sein?) möchte darin wohlmöglich die Spaltung der Gesellschaft ablesen. Der Kunst tut es gut und wer sein Auge und seinen Kopf trainieren möchte ist hier richtig. Trotz Party und Amerikanischer Oberflächlichkeit, die auch nicht fehlen darf. Eine New Yorker Galerie nennt sich "Klaus von Nichtssagend" schon seit 2004 ein Zungenbrecher für Einheimische und stellt auf der NADA aus. Scope ist wie Liste - alles für den kleinen Geldbeutel (mit Ausnahmen) und Untitled verfolgt ein sperrigeres Konzept mit höherer Qualität. Pulse South hat was von Experiment und man glaubt bei den Solo Shows Künstler mit eigener Handschrift entdecken zu können. Tja und dann noch Aqua, Red Dot, Design und und und... . Es fehlten die europäischen Sammler - das sollen früher deutlich mehr gewesen sein.
Das ein Magister Artium auch zu Höherem befähigt beweist die Villa Griesebach mit der Berufung der 30-jährigen Diandra Donecker zur Partnerin und leitenden Geschäftsführerin. Nach verschiedenen Volontariaten war sie seit kurzem Expertin für Photographie in der Villa. Wir gratulieren und drücken die Daumen für ein längeres Verweilen als das von Florian Illies.
Bei uns zu Hause stand bei heftigen Debatten AKK für "Alles kalter Kaffee". Seit einigen Wochen muss ich umdenken. Gestern Abend bei Anne Will, der wohl mühsamsten Deutschen Politmoderatorin, war von neuem Führungsstil die Rede. Die AKK der CDU zeigte, assistiert von einem sichtlich erfreut mal wieder in der Öffentlichkeit auftretenden Martin Schulz, wenig Neigung zum Zuhören. Gabor Steingart, allmorgendlich grantelnder Wirtschaftsjournalist, konnte seine Argumente nicht entwickeln weil AKK ihm ständig ins Wort fiel und dann minutenlang Wahlkampfreden hielt in der Hoffnung, daß sich die Sendezeit verbraucht. Für die Kulturszene bleibt AKKs Wirken abzuwarten - immerhin war sie mal im Saarland für ein längeres Ministerium zuständig, das auf "...und Kultur" endete.
Diese Woche soll Klarheit über den Brexit bringen - am Dienstag will das Britische Parlament abstimmen. Danach wissen wir ein bisschen besser, wie sich das Thema unseres Kunstversicherungsgescpräches am 12.4.2019 im Rahmen der Art Cologne gestalten lässt. Und wenn der Brexit abgeblasen wird gibt es genügend andere Themen, die wir diskutieren können: z.B. die zunhehmenden Ansprüche auf Restitution. So wurde das Getty Museum jetzt vom obersten Gerichtshof Italiens verurteilt eine Bronze von Lysippos aus dem 3. Jahrhundert vor Christus an Italien zurückzugeben. Das Problem: Sie hat Italien nie gehört sondern wurde in internationalen Gewässern weit vor der Küste Italiens gefunden. Was machen Versicherer damit? Das ist zwar ein Eingriff von hoher Hand - allerdings mit eindeutig politischem Hintergrund und von einer gewissen Parteilichkeit getragen könnte man annehmen. Interessantes Abhandenkommen - wenn es soweit kommt.
Ein anderes schönes Thema, das auch anlässlich der Französischen Ausschreitungen virulent wird - sind die Gewalttaten Vandalismus? oder handelt es sich schon um einen Volksaufstand? In letzterem Fall besteht über viele Policen kein Versicherungsschutz.
Geniessen Sie den Start in eine neue Woche - nur noch 2 Wochen bis zum 4. Advent!
Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH