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Zilkens Newsblog

Dr. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 12. KW 2023

Die letzte Woche brachte im Osten nichts Neues, Finnland näher an die Nato-Mitgliedschaft und den Deutschen Bundestag zu einer fragwürdigen Verkleinerungsreform. Anstatt die Anzahl der Wahlkreise zu reduzieren, um so die Wertigkeit von Direktmandaten und Proporz in einer vernünftigen Balance zu halten hat man eine Höchstzahl von Parlamentriern hingeschrieben und nimmt billigend in Kauf, dass dort wo Demokratie mit dünnen Mehrheiten ihre Lebendigkeit beweist keiner mehr in den Bundestag gewählt wird. Man merkt, dass die Exegeten der Parteiendemokratie immer weniger Kontakt zur Zivilgesellschaft haben, wobei mir letzteren Begriff immer noch keiner nachvollziehbar erklärt hat. Zivil kommt von Cives, also dem Bürger, dann wäre also die Zivilgesellschaft die der Bürgerinnen und Bürger eines Landes. Die bilden in einer Demokratie den Souverän eines Landes. Was aber ist eine Politikgesellschaft, von manchen gar als Kaste verunglimpft, in einer demokratischen Verfasstheit? Man könnte meinen, die Masse der vom Souverän bestimmten Angestellten, die ein zeitlich begrenztes Mandat zur guten Organisation des Staates übertragen bekommen. Mit der zeitlichen Begrenzung haben sie es nicht so und mit der Freiheit der Andersdenkenden auch nur bedingt. Das ihnen dabei der Souverän abhanden kommt - ach halb so wild, der braucht ja nicht wählen und auf Europäischer Ebene schon gar nicht. Aber zahlen darf er oder sie. Im Ergebnis wächst da eine Mehrheit heran, die manchmal nur einen Funken braucht, um sich Ihrer Macht wieder bewußt zu werden. So geschehen in Holland gerade letzte Woche, wo scheinbar aus dem Nichts die Bauer-Bürger-Bewegung aus dem Stand 30% der Stimmen bei den Kommunalwahlen gewann, weil die bisher schweigende und bis dato nicht mehr wählende Mehrheit jemand fand, der ihrer Bedrängnis eine Stimme gab. In eine ähnlich gefährliche Gemengelage scheinen wir jetzt in Europa zu laufen, wo Menschen, die durch den Selbsterhaltungstrieb der politisch Tätigen ins dortige Parlament gelangt sind, über die ökonomische und ökölogische Zukunft ganzer Volkswirtschaften entscheiden. Nur Journalisten gleicher Färbung vermittelbare Entscheidungen z.B. zu Mobilitätsfragen und der Verwendungsdauer von Benzinmotoren bei gleichzeitiger Technologiephobie gehören jedenfalls nicht zu den Sternstunden eines Nationen übergreifenden Parlamentarismus. Vielleicht hilft es, wenn die Damen und Herren Parlamentarier eine abgeschlossene Berufsausbildung mit mindestens zweijähriger beruflicher Praxis in einem normalen Beruf (Assitenz in politischen Stiftungen oder Parlamentsbüros zählt nicht dazu) nachweisen müssen, bevor sie das passive Wahlrecht erhalten.

Womit wir beim Rückgrat jedes Unternehmens sind, dem Personal. Beim HDI vertritt der fürs Personal zuständige Vorstand Caroline Schlienkamp ein Konzept, dass auf Selbstständigkeit, Toleranz und Klarheit beruht. Sie schränkt allerdings ein, dass "toxische Personen" auch bei grossem Fachwissen nicht gedulded und aus dem Organismus entfernt werden, wie man einem Bericht der Versicherungswirtschaft zum 23. Vorlesungstag der Universität Leipzig entnehmen kann. Nur wer bestimmt was toxisch ist? Es soll ja Vorstände geben, die mit Kritik nicht konstruktiv umgehen können. Sind dann die Spitzköpfe toxisch? In Bezug auf Menschen sollte man den Begriff toxisch nur im medizinischen Zusammenhang verwenden, sonst kommen einem zu viele Assoziationen mit einer Zeit Deutscher und Österreichischer Geschichte, die leider viele, die es besser wissen könnten negieren und die mit ihr verbundenen Greueltaten als Erfindungen abtun. Auch als Vorstand, der dazu beiträgt gesetzliche Quoten zu erfüllen (die eine Beleidigung für die sind, für die die Quoten geschaffen wurden) sollte man seine Exzellenz unter anderem dadurch zeigen, dass man selbst bei Klartext sich der Sensibilität von Sprache bewußt ist.

Provenienz wird ein immer wichtigeres Thema - auch in Zusammenhang mit Kunst und Kultur. Im Februar wurde eine römische Goldmünze die im Auftrag von Marcus Junius Brutus geprägt wurde und die an die Iden des März erinnert von Amerikanischen Behörden unter Hinweis auf gefälschte Provenienz konfisziert. Sie soll jetzt in ihr Ursprungsland zurück gebracht werden nachdem sie 2020 4,2 Mio. USD auf einer Auktion gebracht hatte. Versicherungstechnisch spannend sind jetzt mehrere Fragen: Befand sich die Münze auf einem Transport, bei dem das Risiko der Beschlagnahme versichert war? Wäre der Versicherer ersatzpflichtig? Die Münze ist ihrem bisherigen Besitzer abhanden gekommen, aber war er auch der Eigentümer? Welches Land ist das Ursprungsland der Münze und warum soll gerade dieses Land mehr als 2000 Jahre nach der Prägung der Münze einen Anspruch darauf haben. Von einem Diebstahl aus einer öffentlichen Sammlung Italiens wurde in diesem Zusammenhang noch nicht berichtet. Überhaupt fragt sich, welchen Weg die Münze genommen hat? Möglicherweise war sie auch Teil der Schätze nachfolgender Herrscher auf römischem Gebiet oder ist auf unklaren Wegen nach Ostrom gelangt? Dann wäre vielleicht der heutige Herrscher von Konstantinopel berechtigt Ansprüche zu erheben? Dann bleibt sie besser in den USA, wobei deren Verbindung zum alten Rom noch zu klären wäre... . Die Defective Title Insurance, also die Sparte die Eigentumsrechte versichert dürfte Freude haben, wenn eine abgeschlossen wurde. Dann müsste sie entweder den versicherten Wert erstatten oder die Rechtskosten zur Feststellung der Eigentumsrechte bis zur Höhe der Versicherungssumme zurückstellen.

Sonntag war der letzte Tag der TEFAF in Maastricht und am Dienstag eröffnet die Art Basel Hong Kong in fast alter Galerienstärke wieder ihre Tore. Die Reisebeschränkungen sind gefallen, von den Protesten aus 2019 hört man nichts mehr, Corona scheint auch vorbei. Den Mutigen wünschen wir viel Erfolg und der ausgestellten Kunst zensurfreie Momente. Wenn an den Börsen etwas mehr Gelassenheit eintritt dürfte das zumindest den Erfolg unterstützen.

arca - made to protect heisst die neue Bilderkiste aus dem Hause Hasenkamp und ist gleichzeitig ein Beispiel dafür, dass Umwelt- und Ressourcenschonung zu Innovationen führt. Die Kiste ist deutlich leichter als die bisherigen Klimakisten und mit einer Überwachung und Steuerung des Innenklimas ausgestattet, die es erlaubt die Kisten früher am Ankunftsort zu öffnen. Sie reduziert durch ihr niedrigeres Gewicht den Energiebedarf, der für den Transport notwendig ist und erspart Leerfahrten, da die Kisten nach der Ankunft am Ausstellungsort geöffnet werden können. 48 Stunden warten bis das Binnenklima der Kiste die Öffnung erlaubt sind vorbei. Der mechanische Schutz der Kunst innerhalb der Kiste entspricht dem aktuell gebräuchlicher Modelle. Da sie aus natürlichen Materialien hergestellt ist stellt auch die Entsorgung kein Problem dar. Sie unterstützt damit die Bemühungen um einen klimaneutralen Ausstellungsbetrieb nachhaltig.

Allen eine angenehme Woche an deren Ende der kalendarische Frühlingsanfang und die Umstellung auf die Sommerzeit wartet wünscht

Das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln mit Stephan Zilkens

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Dr. Stephan Zilkens | Zilkens Kunstversicherung